COBOL 6.5: IBM bringt Mainframe-Klassiker ins EzNoSQL-Zeitalter

Seit Mitte Juni ist IBM Enterprise COBOL for z/OS in Version 6.5 offiziell verfügbar. Die neue Version bringt laut IBM nicht nur Performance-Optimierungen, sondern vor allem eine tiefgreifende Integration mit modernen Datenzugriffsmethoden – allen voran mit EzNoSQL, der IBM-eigenen Lösung für schemalose, API-basierte Datenhaltung auf dem Mainframe.

Wie IBM in seinem Community-Blog mitteilt, ermöglicht COBOL 6.5 erstmals die gemeinsame Datenbanknutzung mit Anwendungen in Python, Java oder C innerhalb eines Parallel Sysplex. Damit wächst COBOL offiziell in die „EzNoSQL-Familie“ hinein – ein Schritt, der laut Einschätzungen aus der z/OS-Community die Brücke zwischen klassischen und modernen Architekturen stärken soll.

So wird etwa hervorgehoben, dass COBOL nun nicht nur als Teil einer breiteren Sprachstrategie gesehen werden kann, sondern auch eine komfortable Methode zur Umwandlung klassischer VSAM-Daten in JSON (und umgekehrt) bietet. Das mitgelieferte Beispielprogramm IGYVDB1J zeigt, wie diese Konvertierung konkret aussieht. Durch die Speicherung im EzNoSQL-Format lassen sich diese Daten über moderne APIs abrufen – ein zentraler Aspekt für Banken und Versicherungen, die Legacy-Daten in neue Nutzungskontexte überführen wollen.

Ein weiterer Beitrag aus der Community betont den architektonischen Zugewinn durch die Erweiterung: COBOL bleibe als etablierte Sprache erhalten, könne aber nun in heterogene Anwendungslandschaften eingebunden werden – ohne Medienbruch beim Datenzugriff.

Die Integration von COBOL in die EzNoSQL-Welt wurde im Rahmen des z17-Prozessor-Releases bekannt gegeben, steht mit dem Rollout am 13. Juni 2025 nun aber auch real zur Verfügung. Für viele Institute dürfte damit ein echter Modernisierungspfad für COBOL-Anwendungen auf dem Mainframe entstehen – mit geringerer Einstiegshürde und besserer Anschlussfähigkeit an moderne API- und Datenzugriffskonzepte.