Ein Gastbeitrag auf CIO.de zeigt am Beispiel der AXA, dass der Wechsel vom Mainframe in die Cloud weit mehr als eine rein technische Modernisierung ist.
Im gemeinsamen Artikel von Kathrin Braunwarth (CIO AXA Schweiz) und Achim Dahlbokum (CIO AXA Deutschland) auf CIO.de wird geschildert, wie sich die Ablösung historisch gewachsener Mainframe-Landschaften bei AXA zu einer tiefgreifenden organisatorischen und kulturellen Aufgabe entwickelt hat. Die Autoren betonen, dass der Transformationsdruck zwar primär technisch motiviert gewesen sei, sich aber schnell gezeigt habe, dass der eigentliche Erfolgsfaktor in der Zusammenarbeit der Menschen liege – über Generationen hinweg und zwischen Teams mit sehr unterschiedlichen Erfahrungswelten.
Laut Beitrag ist der Mainframe über Jahrzehnte hinweg das stabile Rückgrat des Versicherers gewesen, getragen von Experten, die tiefes Wissen über Prozesse und Eigenlogiken der Systeme aufgebaut haben. In der Cloud-Welt habe hingegen ein anderes Verständnis von Entwicklung, Betrieb und Geschwindigkeit geherrscht. Die Herausforderung habe daher darin bestanden, diese beiden Kulturen nicht gegeneinander auszuspielen, sondern produktiv miteinander zu verbinden.
Braunwarth und Dahlbokum führen aus, dass früh klar gewesen ist: Eine rein funktionale Sicht auf Technologie greift zu kurz. Die Transformation habe erst dann Fahrt aufgenommen, als Wertschätzung für Legacy-Kompetenz, intensive Kommunikation und gegenseitige Lernbereitschaft systematisch gefördert wurden. Der Wandel habe sich damit als „soziales Generationenprojekt“ entpuppt – ein Begriff, der verdeutlichen soll, wie eng technischer Fortschritt und menschliche Faktoren miteinander verknüpft sind.
Der Gastbeitrag zeigt zudem, dass AXA den Schritt in die Cloud nicht als Bruch mit der Vergangenheit interpretiert, sondern als Evolution: Das vorhandene Wissen sollte nicht ersetzt, sondern in neue Architekturen überführt werden. So entsteht das Bild einer Transformation, die weniger von Technologie selbst als von der Fähigkeit lebt, kollektives Erfahrungswissen in einen neuen Kontext zu überführen. (td)
(Bildquellen: Kathrin Braunwarth – AXA Schweiz, Achim Dahlbokum – AXA Deutschland)


