Im aktuellen Mighty Mainframe Fireside Chat ist Tom Liechti von der UBS zu Gast und erläutert, wie die Bank ihre COBOL-Entwicklung auf dem Mainframe konsequent modernisiert.
Der langjährige Entwickler und Community Lead, der seit fast 25 Jahren in diesem Umfeld arbeitet, betont, dass COBOL für die UBS nach wie vor ein zentraler Bestandteil der IT-Landschaft sei – robust, performant und sicher. Die Herausforderung liege nicht in der Sprache selbst, sondern in der Art, wie damit gearbeitet werde. Ziel sei eine moderne „Developer Experience“, die der Arbeit mit Cloud- oder Java-Umgebungen gleicht.
Wie Liechti schildert, setzt die UBS auf moderne Entwicklungspraktiken mit Git, GitLab, CI/CD-Pipelines und Code-Scanning. Damit sollen COBOL-Entwickler dieselben Werkzeuge und Prozesse nutzen können wie Kolleginnen und Kollegen anderer Plattformen. Auch moderne Entwicklungsumgebungen wie IBM Developer for z/OS oder Visual Studio Code gehören inzwischen zum Standard.
Für den Nachwuchs habe die Schweizer Großbank früh gesorgt: Bereits seit zwei Jahrzehnten bildet die UBS junge Talente in einer eigenen „UBS University“ aus, in der COBOL und Mainframe-Kenntnisse mit modernen IT-Themen kombiniert werden – ein Ansatz, der laut Liechti den Fachkräftemangel vollständig kompensiert hat. So betont er: „Wir haben kein Problem, Jahr für Jahr eine Klasse von mindestens 10 Leuten zu finden, die gewillt sind bei uns einzusteigen.“
Beim Deployment plant die UBS den Wechsel von ChangeMan zu Dependency Based Build, um Prozesse weiter zu automatisieren. Künstliche Intelligenz werde dabei als hilfreiches Werkzeug verstanden, das Entwickler bei der Analyse und Modernisierung alter Codebasen unterstützt, nicht ersetzt.


