Sieben Ansätze zur Modernisierung von Legacy-Code

In einem Beitrag für „ComputerWeekly“ beschreibt Nick Femia, Software Engineering Tech Lead bei amplo, sieben strategische Ansätze, mit denen Unternehmen ihre Legacy-Systeme modernisieren können – zunehmend unterstützt durch den Einsatz von KI-Werkzeugen.

Laut Femia sei es entscheidend, nicht vorschnell auf vollständigen Ersatz zu setzen, sondern den Modernisierungsansatz an Ziel, Risiko und Komplexität des Systems anzupassen.

Als erste Möglichkeit nennt er die Kapselung, bei der bestehende Anwendungen über APIs oder Ereignisse in moderne Umgebungen eingebunden werden. Rehosting ermögliche es, Legacy-Workloads nahezu unverändert in eine neue Infrastruktur – etwa in die Cloud – zu übertragen. Mit der Migration auf eine neue Plattform lassen sich technologische Vorteile moderner Laufzeitumgebungen nutzen, ohne die Applikation grundlegend umzubauen.

Beim Refactoring werde der Code intern überarbeitet, um Struktur, Wartbarkeit und Performance zu verbessern, während das Verhalten nach außen gleich bleibt. Eine neue Architektur, etwa in Form von Microservices, könne die Grundlage für langfristige Agilität schaffen. Wenn der Altcode zu stark eingeschränkt sei, biete sich laut Femia ein Neuaufbau mit moderner Technologie an. Schließlich bleibe als siebte Option das Ersetzen durch Standardsoftware oder SaaS-Lösungen – besonders für Prozesse, die keinen Wettbewerbsvorteil mehr bieten.

Femia betont in seinem Beitrag, dass KI künftig eine wachsende Rolle spielen werde – etwa bei der Code-Analyse, beim Refactoring oder bei der Generierung von Tests. Für Banken und Versicherer, so lässt sich aus seinen Ausführungen schließen, könnte der gezielte Einsatz von KI-gestützten Modernisierungsstrategien helfen, kritische Kernsysteme schrittweise zu erneuern, ohne die Stabilität zu gefährden.