Sicherheit und Automation: Neues Release für BS2000

Mit dem neuen Betriebssystempaket BS2000 OS DX V1.0C erweitert Fujitsu sein Mainframe-Betriebssystem um zahlreiche Funktionen, die Sicherheitsprozesse modernisieren, den operativen Betrieb vereinfachen und Performance steigern sollen.

Das geht aus dem Ende November veröffentlichten Whitepaper hervor, das die aktuellen technischen Entwicklungen im Rahmen des BS2000-DX-Konzepts beschreibt. Im Mittelpunkt der Neuerungen stehen verbesserte Sicherheitsfunktionen. Laut der Veröffentlichung wird das Subsystem CLIP so erweitert, dass nun auch Konsolenmeldungen (CONSLOG) sowie Hardware-Fehler (HEL) in Echtzeit an SIEM-Systeme übertragen werden können. Dies soll eine umfassendere Sicht auf sicherheitskritische Vorgänge ermöglichen und den Anforderungen moderner Security-Monitoring-Umgebungen entsprechen.

Zugleich führt Fujitsu das neue Volume-Format TAPE-U4W ein, über das BS2000 künftig WORM-Bänder unterstützt. In Verbindung mit ETERNUS-CS-Systemen werde damit die revisionssichere Speicherung über definierte „Protection Periods“ realisiert – ein Merkmal, das besonders für regulierte Bereiche wie Banking oder Versicherungen relevant ist.

Auch die DNS-Infrastruktur wird modernisiert: Die bisherige Komponente LWRESD wird durch einen integrierten GETDNS-Client ersetzt, der DNSSEC unterstützt, flexiblere Auflösungsstrategien erlaubt und laut Fujitsu die Zukunftsfähigkeit der Netzwerkanbindung sicherstellen soll.

Mehr Automatisierung: Verbesserungen im Installations- und Updateprozess

Das BS2000 DX-Konzept, das auf kontinuierliche und agile Bereitstellung neuer Funktionen setzt, wird mit V1.0C weiter ausgebaut. Der Installationsmonitor IMON ermöglicht nun noch umfassendere automatisierte Updatepfade: Produktversionen können automatisch erkannt und auf aktuelle Stände gebracht werden, ohne dass zusätzliche Neubestellungen erforderlich sind. Dies soll Aufwand, Fehleranfälligkeit und Installationszeiten reduzieren.

Auch der BS2000 System Health Check (BS2HC) gewinnt an Bedeutung. Fujitsu positioniert ihn im Whitepaper als zentrales Werkzeug, um veraltete Stände frühzeitig zu erkennen und Konfigurationsrisiken zu minimieren.

Verbesserungen in der täglichen Systemadministration

Neben großen Modernisierungen enthält OS DX V1.0C zahlreiche Detailverbesserungen, die den operativen Betrieb vereinfachen sollen:

  • grep-ähnliche Suche in Dateien über das neue Kommando /FIND-FILE,
  • erweitertes Monitoring von NKISAM-Überlaufblöcken,
  • automatische Behandlung der I/O-Meldung NKR0150, um Storage-Störungen schneller zu isolieren,
  • Unterstützung längerer Dateinamen in Prozeduren,
  • neue Bibliothekskonsistenzprüfung //CHECK-LIBRARY ohne Größeneinschränkungen,
  • optimierte I/O-Fehlerbehandlung für FC-Verbindungen (inkl. intelligenter Failover-Routings).

Diese Vielzahl an Anpassungen soll laut Whitepaper die Stabilität und Diagnosefähigkeit des Gesamtsystems verbessern und den Betrieb für Administratoren spürbar vereinfachen.

Durch technische Anpassungen – etwa die Erhöhung der gelesenen PAM-Pages von 64 auf 240 pro Zugriff beim Kommando /COPY-FILE – wird das Kopieren großer Datenmengen beschleunigt. Auch STARTUP-Funktionen sowie die Modellbezeichnungen neuer SE-Server wurden überarbeitet, um Transparenz und Kompatibilität sicherzustellen. Die Lieferfreigabe von OS DX V1.0C ist für 30. Juni 2026 vorgesehen. Unterstützt werden sämtliche aktuellen SE-Servermodelle, darunter SE330B, SE340 und SE740.