Mainframe-Offloading: BCP reduziert Kosten und beschleunigt Batchprozesse

Auf der Konferenz Flink Forward Asia hat der IT-Dienstleister Ververica ein Projekt vorgestellt, das zeigt, wie sich Legacy IT im Finanzsektor modernisieren lässt: Die Banco de Crédito del Perú (BCP) hat zentrale Mainframe-Batchprozesse auf eine Echtzeit-Streaming-Architektur verlagert. Zum Einsatz kam dabei die Unified Streaming Data Platform des Anbieters, die Rechenzeiten von Stunden auf Sekunden reduzieren soll.

Eingangs des Vortrags heißt es, dass die BCP zuvor mit drei großen Herausforderungen zu kämpfen hatte: sehr langen und fehleranfälligen Overnight-Batches, hohen und schwer planbaren MIPS-Kosten sowie der Abhängigkeit von seltenen COBOL-Spezialisten. Um diese Risiken zu adressieren, wurde ein Proof of Value gestartet, bei dem einer der komplexesten Batch-Jobs migriert wurde. Die Logik wurde von COBOL nach Java übertragen und auf einer Flink-basierten Architektur abgebildet. Dadurch verkürzte sich die Ausführung von rund zwei Stunden auf acht Sekunden; langfristig soll eine gesamte Jobkette von acht Stunden auf wenige Minuten schrumpfen.

Nach Angaben von Ververica sanken damit die monatlichen „Mainframe-Kosten“ um 90 %, die Laufzeiten um 40 %, und die Bank spart allein mit dem ersten migrierten Prozess jährlich mehr als eine Million Soles (ca. 250.000 Euro). Bemerkenswert sei, dass der Übergang von Pilot zu Produktion nur drei Wochen dauerte. Damit konnte BCP nicht nur Kosten und Risiken deutlich senken, sondern auch die Basis für neue Echtzeitanwendungen und KI-gestützte Services legen – etwa bei Fraud Detection oder regulatorischen Prüfungen.

Das Beispiel zeigt: Mainframe-Offloading ermöglicht es Banken, ihre bestehenden Systeme schrittweise zu entlasten, ohne das Kerngeschäft zu gefährden, und schafft gleichzeitig Spielräume für Innovation.