Die größte technologische Herausforderung für Banken liegt nicht in der Modernisierung alter IT-Systeme liegt, sondern in der Integration einer völlig neuen, KI-getriebenen Orchestrierungsebene. Zu diesem Schluss kommt Panagiotis Kriaris, Head of Business & Corporate Development bei Unzer, in einem aktuellen Beitrag auf seinem „Substack“. Wer hier mit klassischen Transformationspfaden arbeitet, greift nach Ansicht des Autors oft am Ziel vorbei.
Im Zentrum seiner Betrachtungen steht eine neue Zwischenschicht – eine sogenannte Orchestrierungsebene, die bestehende Kernsysteme mit KI-Diensten verbindet. Sie verteilt Anfragen, Datenströme und Geschäftsprozesse gezielt an spezialisierte KI-Funktionen – ohne dabei tief in die Altsysteme einzugreifen. APIs übernehmen die Übersetzungsarbeit: Sie machen Legacy-Systeme modular nutzbar.
Kriaris skizziert, wie eine solche Architektur aussehen kann:
- Echtzeit-Infrastruktur für Transaktionen, Logins und Datenströme
- Ein zentraler Datenhub, auf den alle KI-Module zugreifen
- Modulare Backend-Systeme, die sich flexibel aktualisieren lassen
- Durchgängige Sicherheits- und Governance-Mechanismen
- Kleine, funktionsübergreifende Teams, die das Zusammenspiel steuern
Besonders betont der Autor, dass die GenAI-Schicht keine zusätzliche Ebene auf bestehende Systeme ist, sondern eine neue Logik erfordert – technisch wie organisatorisch. Es gehe nicht nur um Tool-Einsatz, sondern um den Umbau der gesamten Daten- und Prozesslandschaft.
Altsysteme, so die Quintessenz, müssen nicht verschwinden, sondern sich einfügen lassen: als steuerbare Funktionsbausteine, nicht als Blockaden. Das Ziel ist laut Kriaris klar: Services, die Kundenbedürfnisse antizipieren – agil, intelligent und vernetzt.