Confluent sieht Koexistenz-Strategien als Sackgasse für Banken

Legacy-Systeme gelten seit Jahren als eine der größten Hürden für die digitale Transformation von Banken.

Das FinTech Magazine verweist auf die Einschätzungen von Peter Pugh-Jones, EMEA Field CDO bei Confluent, der die Herausforderungen in einem aktuellen Beitrag zusammenfasst. Demnach nennen 55 Prozent der Institute ihre Altsysteme als zentrale Bremse für Innovation, während gleichzeitig rund 70 Prozent der IT-Budgets in die Wartung dieser Systeme fließen.

Pugh-Jones warnt davor, dass der in der Branche verbreitete „Koexistenz“-Ansatz, bei dem alte und neue Systeme parallel betrieben werden, die eigentliche Modernisierung nur vertage. Viele Banken setzten auf Lift-and-Shift-Modelle oder provisorische Cloud-Übergänge, die zwar kurzfristig Kosten sparen, langfristig jedoch keinen nachhaltigen Mehrwert schaffen. Der Bedarf an einer echten Neuarchitektur werde dadurch lediglich verschleiert.

Besonders kritisch sei die Lage vor dem Hintergrund regulatorischer Anforderungen wie dem Digital Operational Resilience Act (DORA), der den Druck auf Banken weiter erhöhe. Hinzu komme ein zunehmender Fachkräftemangel, der gerade im Umgang mit komplexen Altarchitekturen deutlich spürbar sei. Gleichzeitig steige die Nachfrage nach Echtzeitdaten, etwa für den Einsatz von KI, was mit herkömmlichen Strukturen kaum zu bewältigen sei.

Pugh-Jones hebt hervor, dass digitale Vorreiter im Markt bereits zeigen, welche Vorteile cloud-native Architekturen bieten: höhere Agilität, schnellere Produkteinführungen und innovative Kundenerlebnisse. Banken, die am Status quo festhalten, riskierten hingegen, im Wettbewerb dauerhaft zurückzufallen. Die Kernbotschaft lautet daher: An einer vollständigen Modernisierung ihrer IT-Architektur führt für Finanzinstitute langfristig kein Weg vorbei.