Das IT-Finanzmagazin sieht „Banken unter Legacy-Druck“ und verweist dabei auf die Ergebnisse des aktuellen „World Payments Report 2026“ von Capgemini.
Darin werde deutlich, dass Banken durch ihre historisch gewachsenen Systeme zunehmend ins Hintertreffen geraten, während PayTechs mit cloud-nativen Architekturen und offenen Schnittstellen flexibel neue Angebote einführen können. Besonders im Händlergeschäft zeige sich der Rückstand: Während PayTechs neue Kunden binnen Stunden onboarden, dauere dieser Prozess bei Banken bis zu einer Woche und verursache deutlich höhere Kosten. Laut Capgemini erwögen rund 40 Prozent kleiner und mittlerer Händler, ihre Bankbeziehung zu lösen und zu PayTechs zu wechseln.
Die Studie hebt hervor, dass die Komplexität der Kernbanksysteme Banken ausbremst und hohe Integrationskosten verursacht. Zudem würden Händler unzureichend mit Mehrwertdiensten bedient, während PayTechs zusätzliche Angebote – von Finanzierung über Datenanalysen bis hin zu digitaler Identität – bereits in ihre Plattformen integrierten. Hinzu komme, dass Banken bei zentralen Technologien wie Künstlicher Intelligenz oder Payment Orchestration hinterherhinkten und durch Systemausfälle ihre Zuverlässigkeit gefährdeten.
Capgemini sieht daher dringenden Handlungsbedarf. Banken müssten ihre technologischen Grundlagen modernisieren, Prozesse verschlanken und stärker mit Partnern kooperieren, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Vertrauen und regulatorische Erfahrung blieben zwar wichtige Pluspunkte, doch reichten sie im Innovationswettlauf nicht mehr aus. Wer seine Legacy-Last nicht aktiv angeht, riskiere, im Händlergeschäft und im Zahlungsverkehr insgesamt an Bedeutung zu verlieren.