In einem Editorial für „efinancialcareers“ fasst Autor Alex McMurray die Erkenntnisse eines Panels zur Legacy IT im Finanzsektor im Rahmen der Finovate Europe-Konferenz 2025 zusammen. „Banken mögen zwar darauf bestehen, ihre Infrastruktur zu transformieren, aber alte Gewohnheiten (und alte Technologien) lassen sich nur schwer ablegen“, heißt es einleitend. Eine dieser alten Technologien sei die Programmiersprache COBOL, die der Autor als „eine komplizierte, urwüchsige Bestie“ bezeichnet.
Darlene Newman, Ex-Innovationsmanagerin bei Bear Stearns und strategische Transformationsberaterin, habe auf dem Panel verdeutlicht, dass es „800 Milliarden Zeilen COBOL-Code“ in der Welt gibt, aber etwa nur „24.000 COBOL-Entwickler“ in den USA, die daran arbeiten könnten. Aufgrund dieser knappen Personalressourcen seien COBOL-Experten für Banken entsprechend teuer in der Anstellung.
Newman habe zudem betont, dass KI eine große Rolle bei der Ablösung von COBOL spielen wird. Sie sagte, dass die Technologie „ein enormes Potenzial hat, das zu entschlüsseln, was in den meisten Institutionen undokumentiert ist“. KI gelte zwar als schlecht darin, COBOL-Code zu schreiben, aber es sei vielversprechend, entsprechende Tools zur Analyse von bestehendem undokumentiertem Code zu verwenden und ihn Entwicklern zu erklären, die dann effizienter daran arbeiten können.
Die Expertin stellte jedoch klar, dass diese Praxis „die Menschen nicht überflüssig machen wird“, aber die Zahl der benötigten Mitarbeiter verringern könne. Da KI das Verständnis von COBOL-Code erleichtert, so Newman, könnten die Tage der „dummen, banalen“ P1-Vorfälle, bei denen „40 Leute an einem Call sitzen“, vorbei sein.
Hier geht es zum Artikel: https://www.efinancialcareers.com/news/2023/11/generative-ai-in-banks-goldman-sachs